PRESSEMITTEILUNG

Das Vorbild der Liebe einer einfachen Familie 
FAFCE freut sich über die Seligsprechung der Familie Ulma

Brüssel, 8. September 2023

„Die FAFCE freut sich, Ihnen die freudige Nachricht mitzuteilen, dass am Sonntag, den 10. September, zum ersten Mal eine Familie als solche seliggesprochen wird, einschließlich ihres neugeborenen Kindes. Dies ist ein historisches Ereignis“, erklärte der Präsident der Föderation der katholischen Familienverbände in Europa (FAFCE), Vincenzo Bassi, am Vorabend der Seligsprechungszeremonie der Familie Ulma.

Die Familie von Józef und Wiktoria Ulma und ihre sieben Kinder, die von den Nazis ermordet wurden, weil sie einer jüdischen Familie geholfen und sie versteckt hatten, werden am 10. September in Markowa, dem Dorf im Südosten Polens, wo die Familie Ulma 1944 hingerichtet wurde, seliggesprochen. Kardinal Marcello Semeraro, der Präfekt des Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, wird die Seligsprechungszeremonie leiten. Papst Franziskus hat ihr Martyrium in einem Dekret vom Dezember letzten Jahres anerkannt. Der polnische Sejm hat außerdem das Jahr 2024 zum Jahr der Familie Ulma erklärt: In der Entschließung wird darauf hingewiesen, dass sich im nächsten Jahr die Ermordung dieser gesamten Familie zum 80sten Mal jährt.

In der Nacht vom 23. auf den 24. März 1944 drangen deutsche Polizisten in das Haus der Ulmas in dem Dorf Markowa ein. Sie entdeckten acht jüdische Menschen, die auf dem Bauernhof der Familie Zuflucht gefunden hatten, und richteten sie hin. Die Polizisten erschossen zunächst die jüdischen Familien, dann Józef und Wiktoria Ulma, die während der Hinrichtung ihr siebtes Kind zur Welt brachte. Danach wurden auch die sechs kleinen Kinder der Ulmas getötet: Stanisława, 7 Jahre, Barbara, 6 Jahre, Władysław, 5 Jahre, Franciszek, 4 Jahre, Antoni, 2 Jahre, und Maria, 1 Jahr.

Pater Witold Burda, der Postulator für die Familie Ulma, sagte der Catholic News Agency, dass im Haus der Ulmas eine Bibel gefunden wurde, in der das Gleichnis vom barmherzigen Samariter unterstrichen war. „Sie haben ihre Familie auf dem Fundament des Glaubens aufgebaut, in Treue zu den beiden wichtigsten Geboten: dem Gebot der Liebe zu Gott und dem Gebot der Nächstenliebe“, so Pater Burda.

Vincenzo Bassi betonte: „Józef und Wiktoria Ulma waren einfache Menschen, die weder Helden noch Märtyrer sein wollten: Sie halfen ganz selbstverständlich anderen, vor allem den verfolgten Juden, die sie versteckten, obwohl sie wussten, dass ihnen die Todesstrafe drohte, wenn sie dies taten. Ihre außergewöhnliche Hingabe und ihr Dienst können in der heutigen Zeit ein leuchtendes Beispiel für selbstlose Liebe und Familientugenden sein.“